Das Baufeld B1 ist am östlichen Rand des Wettbewerbsgebietes gelegen und bildet den Auftakt in die Neue Stadtmitte – Rheinstetten. Der Gebäuderiegel soll darüber hinaus auch als Schallschutzriegel für das westlich gelegene neue Wohngebiet dienen. Aus diesem Grund wird auch die Zufahrtsstraße durch das Baufeld ins Wohngebiet überbaut. An dieser Nahtstelle des Wettbewerbsgebietes schlagen wir die Nutzung eines Pflegewohnheims mit Tagespflege und betreutem Seniorenwohnen vor. Gerade an dieser Position, im Eingangsbereich des neuen Stadtquartiers, erscheint eine halböffentliche Nutzung kombiniert mit betreutem Wohnen besonders sinnvoll und geeignet zu sein.
Unser architektonisches Konzept für den Neubau sieht eine straßenseitige „harte Kante“, die den erforderlichen Schallschutz an dieser Stelle gewährleistet, und eine „weiche Kante“ nach Südwesten, mit feinmaßstäblichen Vor- und Rücksprüngen gegenüber der „kleinkörnigen“ Wohnbebauung vor. Das Gebäude reagiert hiernach architektonisch und städtebaulich auf die örtlichen Gegebenheiten und die Ausrichtung zur Sonne. Nach Südwesten verschatten vorspringende Geschossdecken und Balkone die darunterliegenden Fassaden. Nach Norden, zur Straße hin, bieten Kastenfenster ausreichenden Schallschutz und rhythmisieren die Fassade in horizontaler Richtung. Fassadeneinschnitte zur Belichtung der Treppenhäuser bilden darüber hinaus einen vertikalen Rhythmus entlang der Nordostseite. Die unterschiedlichen Nutzungen gliedern den Gebäudekörper zusätzlich und sind nach außen hin ablesbar.
Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) plant auf dem Baufeld B-1 eine soziale Einrichtung entsprechend der vorgesehenen Nutzungsvariante des Auswahlverfahrens zu errichten. Diese soziale Einrichtung soll folgenden Inhalt haben:
Dieses Sozialzentrum entspricht bezüglich der Konzeption und den Inhalten dem festgestellten Bedarf an Altenpflegeplätzen in Rheinstetten. Dieses Angebot wird durch die sinnvolle Vorhaltung von Altentagespflegeplätzen und Betreuten Wohnungen ergänzt, von denen, wie festgelegt, 30 % als geförderter Wohnraum zur Verfügung gestellt werden sollen. Diese Leistungen werden in einem aufeinander abgestimmten System angeboten. Die geplante stationäre Einrichtung in Rheinstetten wird nach den neusten Erkenntnissen moderner Pflege gebaut. Da das Prinzip „Wohnen in der Pflege“ im Vordergrund steht, ist insbesondere an eine ansprechende Architektur und Innenraumgestaltung gedacht, die das Wohlbefinden der Bewohner maßgeblich fördern soll. Es werden 6 Hausgemeinschaften für jeweils bis zu 15 Bewohner entstehen. Damit stehen bis zu 90 Pflegeplätze in modernen Einzelzimmern mit 16 m² zur Verfügung. Jedes Zimmer verfügt über ein eigenes barrierefreies Bad. Die Räumlichkeiten und auch der Zugang sind von der stationären Pflege durch den Durchgang der Straße zum Wohngebiet separiert.
Für das Bauvorhaben wird ein nachhaltiges Konzept vorgeschlagen, dass auf Energieeffizienz und regenerative Energie setzt. Die erhöhten Vorgaben der EnEV werden umgesetzt. Die vorgesehene nachhaltige Bauweise wird für geringe Transmissionswärmeverluste sorgen, so dass der zukünftige Nutzer mit geringen Betriebskosten rechnen kann. Die Hauptzielsetzung des Konzepts ist die Minimierung des Primärenergiebedarfs bei gleichzeitiger Sicherstellung der thermischen Behaglichkeit in den einzelnen Bereichen. Es kommen optimal dimensionierte technische Anlagen zum Einsatz. Um gesunde Wohn- und Aufenthaltsverhältnisse zu erreichen, werden nur sorgfältig ausgewählte und geprüfte Baumaterialien verwendet. Die Auswahl der Materialien sowohl bei der Landschaftsgestaltung, wie auch für die Hochbauten orientiert sich an gesamtökologischen Kriterien, wie z.B. einem geringen Anteil an grauer Energie und einer umweltgerechten Entsorgung, wobei die Funktionalität Vorrang hat. Bei der Gebäudehülle kommen hochwärmegedämmte Bauteile zum Einsatz. Besonderer Wert wird auf eine „wärmebrückenfreie“ Konstruktion der thermischen Hülle gelegt. Zur Wärmeversorgung wird das Gebäude an das vorhandene Fernwärmenetz angeschlossen. Im Übrigen ist auch der Einsatz von Solarthermie-Anlagen zur Heizungsunterstützung bzw. Trinkwassererwärmung vorgesehen. Durch die passive Nutzung der Sonnenenergie zur Raumheizung wird der Wärmebedarf in den Wohnungen und Pflegezimmern reduziert.