Das Gebiet Stöckach in Stuttgart sollte neu gedacht und unser Beitrag schaffte es in die zweite Runde
Schwindende Ressourcen, der Klimawandel und eine wachsende Polarisierung in der Politik führen zu Spannungen in der Gesellschaft. Die Bewegung „Fridays for Future“ ist auch Ausdruck einer Sehnsucht über gesellschaftliche Alternativen nachzudenken – Alternativen jenseits der Dualität von Kapitalismus und Sozialismus, von privatem oder öffentlichem Eigentum. Alternativen, die es erlauben, unseren Lebensraum langfristig zu erhalten. Städte sind Gravitationszentren dieser Entwicklung. Der „Neue Stöckach“ kann eine Landmarke für die Vision dieser neuen, zukunftsgewandten Art einer urbanen Gemeinschaft werden. Ein robuster und ökonomisch, ökologisch weitgehend autarker Lebensraum, der sich den schnell verändernden Bedingungen anpassen kann. In dem „Neuen Stöckach“ geht es nicht länger um Konkurrenz, sondern um Kooperation, Vernetzung und Koexistenz. Bestehendes wird konsequent genutzt, nicht nur um den hohen Wert an eingebundener Energie zu nutzen, sondern auch um dem Stadtraum eine einmalige Identität zu geben.
Ein soziales und konsequent nachhaltiges Quartier als Vorbild für eine von den Zwängen der autogerechten Stadt befreiten Stadt. Urbane Lebensmittelproduktion, unwetterresiliente Stadtstrukturen und eine autarke, auf erneuerbare Energien beruhende Versorgung innerhalb der Quartiersgrenzen sind die funktionalen Komponenten. Weitaus schwieriger sind die damit verknüpften sozialen Herausforderungen. Denn der „Neue Stöckach“ setzt auf Teilhabe. Synergiepotentiale verschiedener Sektoren werden genutzt und nicht als Zielkonflikte gegeneinander ausgespielt. Die Sphären Ökologie, Klima, Wirtschaft und Soziales sind in Nachbarschaften organisiert und unmittelbar miteinander verknüpft. An dieser zentralen Stelle Stuttgarts gibt es die einmalige Chance, ein Quartier entstehen zu lassen, welches den Ansprüchen einer menschenfreundlichen und ökologisch bewussten Gesellschaft gerecht wird. Ein Lebensort für Generationen. Es entsteht eine dreidimensionale Stadtoase mit einem vielschichtigen Pattern an unterschiedlichen Aufenthalts- und Nachbarschaftsorten. Das Quartier wird ein Vorzeigeprojekt für die Aneignung von Brachfläche durch eine Stadtgesellschaft, welche Mensch, Raum und Umwelt wieder vereinen will.
Einen festgefügten Masterplan gibt es nicht mehr. An dessen Stelle ist ein Leitbild für die Entwicklung einer offenen, sozialen Stadtgesellschaft getreten. Stadtplanung wird als kontinuierlicher Handlungsprozess verstanden. Der „Neue Stöckach“ versteht sich als Werkstatt und Übungsraum. Ein heterogenes Stadtbild ist ein Leitmotiv dieser dauerhaften Stadtentwicklung. Bestehendes wird konsequent weitergenutzt, nicht nur um den hohen Wert an eingebundener Energie zu nutzen, sondern auch um die Identität des Quartiers zu stärken. Unser Augenmerk liegt in der Schaffung attraktiver und abwechslungsreicher Gassen, Wege und Plätze.
Lange Straßenräume und querende Achsen sind bewusst gebrochen und durch Baumgruppen rhythmisiert, um erlebbare Begegnungsräume zu schaffen und den nachbarschaftlichen Austausch zu fördern. Eine variantenreiche Höhenentwicklung, sowie die Nutzung der dritten Ebene auf den Dächern der Bestandsgebäude bieten ein einmaliges Stadterleben, welches so nur in Stuttgart möglich ist. Diese neu geschaffenen Orte und Wege sind die erweiterten Wohnzimmer ihrer Bewohner.
Sitzinseln um kleine Mikrogärten laden zum abendlichen Plausch ein. Der weitgehende Verzicht von Bordsteinen und Fahrbahnmarkierungen sorgen für ein neues Raumgefühl in den schmal geschnittenen Gassen.
Als Projektpartner bei Behnisch Architekten war David Cook von 1995-2005 verantwortlich für das Harbourside Center (Konzert- und Tanztheater) in Bristol, Großbritannien, das Dänische Nationalarchiv (NPAC) in Kopenhagen, Dänemark, sowie für das Terrence Donnelly Center für zelluläre und biomolekulare Forschung (TDDCBR) an der Universität von Toronto, Kanada. Als Partner bei Behnisch Architekten zwischen 2005-2012 war David Cook verantwortlich für die Hilde-Domin-Schule in Herrenberg, das Nationalzentrum für Tumorerkrankungen (NCT) in Heidelberg, die Schwetzinger-Terrasse-Kindertagesstätte in Heidelberg, sowie für das Gebäude des Hauptsitzes King Abdullah Financial District (KAFD) in Riyadh, Saudi-Arabien. Er hat an einer Vielzahl von Campus- / Masterplaning-Projekten gearbeitet, darunter UC Dublin, Irland und der Sanierung des Lower Don in Toronto, Kanada. David Cook war auch Co-Kurator der sehr erfolgreichen Wanderausstellung "Ökologie, Design, Synergie" durch Deutschland.
Nach 6 Jahren der Partnerschaft gründet Cook, zusammen mit Martin Haas und Stephan Zemmrich, im April 2012 sein eigenes Büro haascookzemmrich STUDIO2050 mit Projekten im In- und Ausland.
David Cook war Belluschi-Gastprofessor für Architektur an der Universität von Oregon, USA. Er pflegt weiterhin eine enge Beziehung zu der Universität und kehrt regelmäßig für Gastvorträge an die Universität zurück.
Dominika studierte Architektur in Poznan (PL) und Stuttgart (DE). Ihr Masterprojekt wurde für den BDA/SARP Award 2017 nominiert. Während und nach ihrem Studium war Dominika in mehreren Architektur- und Innenarchitektur-Büros in Poznan und Berlin tätig. Unter anderem arbeitete sie für Starzak Strebicki (Polen und Holland) und Jeske Design in Poznan.
Dominika interessiert sich für Innenarchitektur, Möbeldesign und Architektur für alternde Gesellschaften.
Bei haascookzemmrich STUDIO2050 ist Dominika seit 2017 als Architektin im Praktikum angestellt. Sie war als Architektin für das Logistikzentrum in Walldorf und den Alnatura Campus in Darmstadt tätig.
Dominika verfügt über umfangreiche Erfahrungen mit Designwettbewerben, darunter der Neuer Stadtraum B14 oder Mobility Hub Stuttgart, Eco Village, Hannover, House of Life, Hamburg. Dominika betreut derzeit den Öko Landbau Zentrum Demeter in Darmstadt sowie die planerische und grafische Bearbeitung der Wettbewerbe.
Nach seinem Bachelor in Architektur an der Universität von Costa Rica arbeitete Giancarlo als freiberuflicher Architekt. Dabei schloss er mehrere Wohnungsbau sowie Firmenprojekte ab. Zudem arbeitete er an der Universität von Costa Rica als Tutor für Architekturdesign.
2018 erlangte er einen Doppelabschluss in M Sc. „Integrated Urbanism and Sustainable Design" von der Universität Stuttgart und der Ain Shams University in Kairo.
Giancarlo Munoz Ramirez ist seit 2018 bei haascookzemmrich STUDIO2050 tätig. Als Teil der BIM-Abteilung des Büros war Giancarlo an den Projekten iZWO Enercity, Hannover und Gesundhaus am Schliersee beteiligt. Er hat an Designwettbewerben wie dem Neubau der Umweltbank in Nürnberg und dem Neubau des MobilityHub in Stuttgart teilgenommen.
Aktuell ist Giancarlo Teil des Planungsteams für den Neubau des MobilityHub in Stuttgart
Marie studierte Architektur und Stadtplanung an der Universität Stuttgart (BA und MA).
Vor ihrem Studium nahm sie 2009 am Talent Identification Programm an der Duke University in College Station (USA), Fachrichtung Architektur, teil. Während und nach ihres Studiums arbeitete Marie in diversen Architekturbüros, unter anderem 2015 in Kopenhagen bei Force4Architekts (DK) und 2017 bei Behnisch Architekten in Boston (USA). Zudem war Sie 3 Jahre lang als Werkstudent im Architektur- und Städtebaubüro uta architekten, Stuttgart (DE) tätig. In dieser Zeit wirkte Marie an einer Vielzahl von Projekten mit, unter anderem dem Harvard University Science and Engineering Complex in Allston (USA), sowie dem Bau mehrerer Wohnheime für Menschen mit Behinderung (DE).
Nach ihrem erfolgreichen Studium absolvierte Sie eine Ausbildung zum zertifizierten Fachplaner Brandschutz an der International Security Academy in Esslingen (DE).
Bei haascookzemmrich STUDIO2050 war Marie von 2018 bis 2019 im Projekt Franklin Hochpunkt H angestellt. Marie verfügt über umfangreiche Erfahrungen mit Designwettbewerben, darunter der Neubau der Umweltbank in Nürnberg und der Neubau des MobilityHub in Stuttgart.
Als Projektleiterin war Marie für das Projekt Gesundhaus am Schliersee verantwortlich und ist seit 2021 Teil der Projektleitung des Projektes Berliner Platz in Hamburg.
Martin Haas hat in Stuttgart und London Architektur studiert. Von 1995-2012 war Martin Haas bei Behnisch Architekten tätig. Nach dem Gewinn einiger Wettbewerbe war er unter anderem von 1996-2002 mit Jörn Genkel als Projektleiter für die NORD/LB in Hannover verantwortlich. Danach arbeitete Haas an internationalen Projekten in Dubai, Italien und Frankreich bevor er 2005 Partner in Behnisch Architekten wurde. Als Partner war Martin Haas verantwortlich für das Stadtentwicklungsprojekt Riverparc in Pittsburgh, für Labor und Büroprojekte in Paris, für das Haus im Haus in der Handelskammer Hamburg, die Unilever Zentrale und den Marco Polo Tower in Hamburg, sowie für das Ozeaneum in Stralsund. Martin Haas war auch Co-Kurator der sehr erfolgreichen Wanderausstellung "Ökologie, Design, Synergie".
Den Schwerpunkt seiner Arbeit legt Haas auf die Entwicklung innovativer, nachhaltiger Architektur. Nach 6 Jahren der Partnerschaft gründet Haas, zusammen mit David Cook und Stephan Zemmrich im April 2012 sein eigenes Büro haascookzemmrich STUDIO2050 mit Projekten im In und Ausland.
Als Mitbegründer des DGNB ist Martin Haas Mitglied des Präsidiums, und seit 2013 deren Vizepräsident.Seit 2008 hat er eine Gastprofessur and der University of Pennsylvania in Philadelphia, USA sowie an der Universita di Sassari in Italien inne.
Martin Haas ist Mitglied des Gestaltungsbeirats in Konstanz und Offenburg. Seit 2020 ist er ehrenamtliches Mitglied des Konvents der Baukultur.
Petru absolvierte ihr Bachelor- und Masterstudium in Architektur in Südafrika. 2016 wurde sie für ihr Projekt "Entwurf eines Rehabilitierungszentrum für exzessives Onlineverhalten (EOV) oder Internetabhängigkeit" zur Architekturstudentin des Jahres ausgezeichnet. Während ihres Studiums hat sie u.a. für verschiedene Studios in Kapstadt, Durban und Bloemfontein in Südafrika gearbeitet.
Petru interessiert sich sehr für einen ganzheitlichen Designansatz, weshalb sie ein Praktikum bei Transsolar KlimaEngineering in Stuttgart absolvierte. Hier konnte sie ein tieferes Verständnis für integriertes und nachhaltiges Bauen entwickeln.
Während ihrer Zeit bei Transsolar gründete sie Start Small. Diese Online-Plattform möchte den urbanen Wandel nachhaltig beeinflussen, durch virtuelle Vernetzung und Wissensaustausch. Ganzheitlich gesehen wird dort das Selbstbauen durch eine Auswahl und die Anwendung von umweltfreundlicher Materialien gefördert.
Petru ist seit 2019 als Architektin bei haascookzemmrich STUDIO2050 tätig und arbeitet aktuell an der Radstation Tübingen.
Nach erfolgreichem Abschluss seiner Ausbildung als Bauzeichner / Hochbau, studierte Sandro in Biberach (DE), Wien (AT) und Tokyo (JP) Architektur. Während und nach seinem Studium war Sandro in mehreren Büros in Süddeutschland sowie Österreich tätig. Unter anderem arbeitete er für querkraft und pool Architektur in Wien.
Stephan Zemmrich hat nach seiner Ausbildung als Tischler in Delft und in Stuttgart Architektur studiert. Nach Tätigkeiten in Rotterdam und Indien bei dem späteren Pritzker Preisträger Balkrishna Doshi, war Stephan Zemmrich seit 2005 in Behnisch Architekten als Architekt und Projektleiter tätig. Neben dem Unilever Gebäude in Hamburg ist hier auch das Dorotheenquartier Stuttgart zu nennen bei dem Zemmrich für den Wettbewerbsentwurf und den Projektstart verantwortlich zeichnet.
2012 hat sich Stephan Zemmrich mit Martin Haas und David Cook selbständig gemacht und das Büro haascookzemmrich STUDIO2050 gegründet.