Die Weltausstellung in Mailand 2015 hat mit dem Motto „Ernährung und Essen“ ein zentrales Thema unserer Menschheitsentwicklung aufgegriffen und einer breiten Öffentlichkeit die gesellschaftliche Relevanz vor Augen geführt. Deutschland hat hier aufgrund der kulturellen Vielschichtigkeit, seiner Innovationskraft und Kompetenz eine umfangreiche und sehr differenzierte Bandbreite potentieller Themen und Aussteller angeboten.
Der Architektur kam dabei eine übergeordnete, strukturierende Aufgabe zu. Die Ausstellungsbereiche sollte einer lesbaren und leicht verständlichen Dramaturgie folgen, damit der Besucher bereit ist die komplexen Zusammenhänge anzunehmen, und mit Begeisterung dem Angebot zu folgen.
Ungewohntes zeigte sich schon von Ferne. Kein abgeschlossenes Haus oder eine schön verpackte Halle erwarteten den Besucher. Er wurde eingeladen, einen Platz zu betreten. Ein Ort der Anregung und Entspannung. Eine Wiese neigte sich, auch ein wenig augenzwinkernd seinen Gästen zu.
Das Ideendach bietet den Rahmen dieser großartigen Inszenierung. Es beleuchtet und schützt den Besucher vor der Sommersonne Italiens und vor den wenigen aber oft intensiven Sommerregen. Doch das Blätterdach verspricht bei einer genaueren Betrachtung mehr Inhalte. Mit dem Gefühl am richtigen Platz zu sein beginnt der Rundgang durch den Raum der Ideen. Dabei wird der Besucher selbst Teil des Spektakels.
Die Besonderheit des Pavillons wird, neben der einmaligen Attraktion des größten Zoetropes der Welt, auch die Unvergesslichkeit der Kombination von Architektur, Ausstellung und Erleben sein. Die vielen Menschen auf der Lichtung unter dem Blätterwald, die ein kleines Konzert erleben oder ein stimmungsvolles Picknick im Grünen feiern, würden sich gerne daran erinnern.